Donnerstag, 11. August 2011

Stippvisite in Kroatien

10.08.2011 - 11.08.2011

Bilje - Opatovac

Um nach Kroatien zu gelangen mussten wir unsere erste "echte" Grenze ueberqueren. Beim verlassen Ungarns kontrollierte ein gelangweilter Zollbeamte unsere Paesse. Zehn Meter weiter, an der kroatischen Grenze, wiederholte ein genauso gelangweilter Beamte den Vorgang und wir bekamen endlich einen Stempel in den Reisepass. Es ging durch huegeliges, landwirtschaftliches Gebiet und vorbei an unterschiedlich grossen Doerfern. Da der Buergerkrieg nicht allzu lange her ist machten wir uns schon im vorraus so unsere Gedanken und betrachten Kroatien sicherlich aus einem etwas anderen Blickwinkel. Es faellt schon auf, dass es hier sehr viele verfallene Haueser gibt. Teilweise stehen ganze Bauernhoefe leer. Ein befremdlicher Gedanke ist sich vorzustellen dass alle Leute in unserem Alter schon einen Krieg miterlebt haben. Wir fuehlten uns ein wenig befangen. Als es nun an der Zeit war einen Zeltplatz zu suchen gingen wir vorsichtiger voran als sonst. Ausserdem fuhren wir staendig an Schildern vorbei die vor Landmienen warnen. Schliesslich entdeckten wir einen Fluss der als Angelgebiet ausgewiesen war. Tatsaechlich waren auch sehr viele Leute am Angeln. Kurzerhand stellten wir dort unser Zelt auf. Die Angler ignorierten uns dann voellig aber wir fuehlten uns trotzdem sicher. Am naechsten Morgen fuhren wir dann nach Ossijek, einer recht grossen Stadt (115 000 Einwohner). Hier herrschte eine sehr angenehme Stimmung. Wir gingen auf dem Markt einkaufen und Kaffee trinken und beobachteten dass bunte Treiben. Ossijek hat im Buergerkrieg einiges mitgemacht, wurde aber fast komplett wieder aufgebaut. Nicht so Vukovar, unser naechster Halt. Die Stadt wurde mehrere Monate belagert und bombadiert. Man sieht noch viele beschaedigte Haueser, diese stehen dann teilweise neben nagelneuen, modernen Komplexen. Wir fragten uns wie es wohl ist in so einer Stadt zu leben aber wahrscheinlich gewoehnt man sich irgendwann an den Anblick. Morgen ueberqueren wir die serbische Grenze. Schade, auch Kroatien haetten wir gerne besser kennengelernt.

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