Dienstag, 16. August 2011

Novi Sad: Eine Uebrraschung

12.08.2011 - 16.08.2011
Novi Sad

Am naechsten Tag fuhren wir ein paar Kilometer und kamen in Novi Sad an, der zweitgroessten Stadt Serbiens. Da es hier keinen Campingplatz gibt wollten wir hier nur ein paar Stunden verbringen und dann weiterradeln. Spontan beschlossen wir Mr. Google zu befragen ob wir uns nicht doch ein Hostel leisten koennten.
So landeten wir im Hostel Mali. Es gibt Menschen und Orte die man sieht und sofort weiss dass man sie moegen bzw. sich dort wohlfuehlen wird. So erging es uns mit Natalie und ihrem Hostel. So erging es unsauch mit Novi Sad.Novi Sad ist nicht unbedingt eine schoene Stadt. Gut, es gibt ein paar Kirchen, Museen und die Festung Petrovaradin. Immerhin eine der groessten Festungen Europas, dort findet uebrigens auch das Exit Festival statt, eins der groessten Festivals Europas. Aber das alles macht nicht den Charme dieser Stadt aus. Bemerkenswert ist dass dieser Ort vor Leben und Energie sprueht. Im Zentrum sind unglaublich viele Restaurants, Kneipen und Cafes welche auch zu jeder Tageszeit und bis spaet in die Nacht gut besucht sind. Geht man zum Donaustrand kommt man sich mit ein wenig Fantasie vor wie am Meer. Und auch hier ueberall Menschen. Man fragt sich wo die alle herkommen und ob hier niemand arbeiten muss. Als Touristen fuehlt man sich wie ein willkommener Gast, ein teil des geschehens, man gehoert dazu und sticht nicht aus der Masse.
Wir unternahem nicht sehr viel in Novi Sad. Wir spazierten in der Gegend, tranken hier und dort mal einen Kaffee und abends Bier, quatschten mit Natalie und verbrachten viel Zeit lesend im Ayde Park. Ayde heisst soviel wie los gehts und wird in jedem dritten Satz benutzt. Wir dachten an meinen Bruder Philippe und seine bulgarische Frau Krassi aus deren Wortschatz dieses Wort wohl auch nicht wegzudenken ist.
Bisher fuehlten wir uns in keiner Stadt so wohl. Das stimmte uns nachdenklich. Im Rahmen des Kosovo Krieges wurde Novi Sad bombadiert, die drei donaubruecken zerstoert und die Oel Raffinerie beschaedigt. Aufgrund des Krieges und des bis vor kurzem anhaltenden Wirtschaftsembargos ist Serbien auch ein eher armes Land. Das passt fuer uns nicht zusammen.
Vielleicht zeigt das aber auch das es nicht nur Schwarz oder Weiss gibt und die Dinge oft vielschichtiger sind als man denkt. Wir unterhielten uns mit Natalie darueber. Sie meinte dass die bewohner genug haetten vom Krieg und sonstigen Problemen und nun das Leben geniessen und Party machen wollten.

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