Sonntag, 17. April 2011

Durch die bayrische Bauernromantik

01.04.2011 - 12.04.2011

Hohberg - Collenberg - Gemünden am Main - Höchberg - Weikersheim - Geslau - Gunzenhausen - Dollnstein - Beilngries - Berg - Nürnberg


Hallo zusammen! Nun endlich unser erster Blog. Wie schon vorher erwähnt haben wir es tatsächlich geschafft am ersten April Heidelberg zu verlassen. Die letzten drei Wochen waren doch sehr anstrengend: Umziehen, Stress mit dem Vermieter, Abschiedsparty organsieren, Arbeitsamt, Krankenversicherung..... wir kamen gar nicht zur Ruhe und so wird uns erst jetzt klar dass wir tatsächlich ohne Wohnung und ohne Arbeit mit dem Fahrrad durch Deutschland gurken. Bis jetzt läuft alles wie am Schnürchen. Das erste Aprilwochenende verbrachten wir bei Till's Eltern auf dem Hohberg. Wir bastelten noch an unseren Rädern rum und versuchten zu packen. Gar nicht so einfach, ich wußte nicht wieviel T-Shirts ich mitnehmen soll, welche Hosen, Daunenjacke ja/nein....ich glaube ich hab meine Taschen drei mal ein- und ausgepackt. Und noch viel schlimmer der ganze Kleinkram der einem dann noch einfällt Spülmittel, Geschirrtuch und natürlich darf man auch die ganz wichtigen Dinge wie Bücher und MP3 Player nicht vergessen. Dienstag morgen waren wir dann tatsächlich abfahrbereit. Ich war schon ganz schön aufgeregt, die letzten paar Minuten rannten wir panisch in der Gegend rumm und versuchten irgendwie die ganzen Ortlieb Taschen zu montieren. Wir haben sie nicht gewogen aber trotz dem Versuch so wenig wie möglich mitzunehmen ist unser Gepäck ziemlich schwer und die ersten paar Meter fragte ich mich ob ich es überhaupt schaffen würde den Hohberg zu verlassen. Wir wollten über Amorbach und Miltenberg an den Main. Dafür mußten wir erstmal über einen Berg aber wir meisterten dies bravurös und ohne zu schieben. Ich möchte jetzt nicht jeden Tag im Detail berichten, das wäre doch echt zu langweilig. Also mal kurzgefasst. Unsere Route führte uns erstmal entlang des Mains bis Würzburg, dann an die Tauber bis Rothenburg, von dort zum Altmühltal und schließlich über den Main-Donau Kanal nach Nürnberg. Dort sind wir jetzt grade, lassen uns von meinem Bruder Philippe und seiner Frau Krassi verwöhnen, nutzen die Gelegenheit um Wäsche zu waschen und in einem warmen Bett zu schlafen.
Was die Strecke betrifft sind die Fotos wohl aussagekräftiger. Die Beschreibung die es am besten trifft ist wohl Bauernromantik. Viel kleine Dörflein, viel grün und viel Natur. Zum radeln super, am schönsten fand ich den Abschnitt nach dem Altmühlsee. Jedes Popeldorf hat natürlich auch ne Kirche, schließlich sind wir in Bayern. Unser Interesse an Kirchen oder-Klosterbesuchen hält sich aber in Grenzen. Das liegt aber auch daran dass die Dinger oft auf einer Anhöhe liegen und mit unseren Lastesel ist jeder noch so kleine Anstieg eine kleine Herausforderung. Das Touri Highlight war wohl Rothenburg, ich würde schon sagen sehenswert aber auch da muß man einen fiesen Berg erzwingen und bis wir oben waren war ich dieser Stadt nicht mehr allzu freundlichen gesinnt :-)
Das Wetter war bis jetzt auch meistens auf unserer Seite. Die erste Woche nur Sonnenschein und natürlich holten wir uns dann auch gleich einen Sonnenbrand. Aber auch mit Regen haben wir schon unsere Erfahrungen gemacht und leider auch mit Kälte. Die Komfortzone meines Schlafsacks -3 grad hat versagt, eines morgens fanden wir Eis auf unserem Zelt und in dieser Nacht hab ich auch ganz schön gefroren. Aber gut, der Sommer kommt ja hoffentlich bald.
Noch schlimmer war die Bekanntschaft mit dem Türkpassat. Der Türkpassat ist ein fieser Gegenwind der jedem reisenden nach Istanbul das Radfahren zur Qual macht und zur Aufgabe hat die Belastbarkeit zu testen. Wir hoffen den Test bestanden zu haben und ihm nicht mehr allzuoft zu begegnen.
Am Dienstag fahren wir weiter Richtung Bamberg nach Hof und dann die Saale hoch.
Zum Abschluss noch ein paar lustige Zitate von unterwegs:
- Habt ihr denn auch einen Parkschein? ( ernstgemeinte Frage einer älteren Dame als wir es wagten unser Räder in Amorbach auf einem Autoparkplatz zu stellen)
- wir lassen die Kirche im Dorf und die Moscheen in Istanbul ( auf einem Wahlplakat der Republikaner)
- Wetterbauer Zeusinger ( W.Z. ist ein netter Gärtner der in einer Baumschule arbeitet und auf dessen Grundstück wir eine Nacht wildcampen durften. Er erinnerte Till aus mir nicht bekannten Gründen an den Wetterbauer aus der SWR 3 Morningshow): Ich lass halt meinen Bullen bis zehn laufen wenn euch das nichts ausmacht
T.K. : Wenn der Bulle uns nichts macht, wir machen dem Bullen nichts.
Wie sich rausstellte meinte der nette Mann mit Bullen seine Bewässerungsanlagen..........

Wir hoffen euch geht es allen gut. Ehrlich gesagt hatten wir beide schon etwas Heimweh und vermissen nicht nur ein warmes Bett sondern auch unsere Freunde. Wahrscheinlich sind wir noch in der Reiseaklimatisierungsphase.

Bilder

Freitag, 1. April 2011

Oh nein wir schaffen das nie....

...und wir habens doch geschafft. In den nächsten paar Minuten sitzen wir auf unsren Fahrrädern- Erste Etappe Heidelberg - Hohberg(Bergetappe). In kürze mehr...