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Giurgiu -Oltenita - Galita - Pietreni
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Über den Derdap Stausee kamen wir nach Rumänien. Laut Till war der Grenzuebergang wie in einem Ostblock James Bond. In kleinen Zollhäuschen sassen Beamte in hässlichen Uniformen und noch hässlicheren Frisuren. Riesenstau, manch Auto wurde komplett auseinandergenommen. Wir wurden an der Schlange vorbei gewunken und hatten ratz fatz die Grenze passiert.
Wir mussten erstmal durch eine recht große Stadt mit viel Verkehr. Voller Begeisterung entdeckten wir einen Lidl, den es in Serbien nicht gab, und deckten uns mit unserem heissgeliebten Master Crumble Muesli ein.
Nun konnte nichts mehr schiefgehen, auf einer kleinen Landstrasse in katastrophalem Zustand fuhren wir weiter. Unerwarteterweise fanden wir sehr schnell einen super Zeltplatz an der Donau.
Kurz bevor wir ins Bett wollten bekamen wir dann unerwarteten Besuch, die Borderpolice. Lange wurden unsere Pässe studiert, dann unsere Daten in ein mysteriöses schwarzes Buch aufgeschrieben und ohne weiter Erklärungen zischten die zwei Beamten wieder ab.
Am nächsten Tag hatten wir gerade dreißig Kilometer hinter uns als wir von einem weissen Seat gestoppt wurden. Heraus stieg Marius, ein 28jaehriger Rumäne der in Deutschland arbeitet und uns auf eine Cola zu sich einlud. Eine Stunde später fand sich Till auf der Baustelle seines Bruders wieder und half beim einbauen einer Pumpe in einen Brunnen. Ich blieb derweil bei seiner Frau Alina und den zwei Kindern Lukas (anderthalb) und Markus (20 Tage). Wir gingen in den Garten ihrer Eltern, sammelten dort Gemüse fürs Mittagessen und kochten einen Rieseneintopf. Die Männer kamen zurück wir assen und wurden eingeladen über Nacht zu bleiben. Marius spricht sehr gut deutsch und konnte uns viel über sein Leben, sein Dorf und Rumänien erzaehlen. Momentan lebt die Familie in dem hundert Jahre alten Haus seiner Mutter. Noch diesen Monat soll es abgerissen werden und ein Haus nach deutschem Vorbild mit Fussbodenheizung und Luxusbad gebaut werden. Dazu muss man wissen dass es kein fließendes Wasser und kein Kanalisationssystem gibt wie in den meisten Dörfern dieser Gegend. Das Wasser muss aus dem Brunnen geholt werden und im Garten dient ein Loch im Boden als Klo. Wir waren völlig überrascht solche Bedingungen vorzufinden, in einem Land das immerhin zur europäischen Union gehört. Für uns ist fließendes Wasser so selbstverständlich wie die Luft zum atmen. Ein großer Teil der männlichen Dorfbewohner scheint in Spanien, Italien und Deutschland sein Geld zu verdienen um sich dann nach und nach Haus und Auto in der Heimat leisten zu können. Arbeitsplätze sind hier rar und die Bezahlung schlecht.
Den restlichen Teil des Tages verbrachte Till auf der Baustelle, lernte bei der Gelegenheit das halbe Dorf kennen, bekam ungefähr zehn Hausführungen und genausoviel Bierchen.
Geschlertertrennung scheint in unserer Gastfamilie eine wichtige Rolle zu spielen. Ich blieb bei Frau und Kindern. Da Alina kaum deutsch spricht und ich kein rumänisch lächelten wir uns nett an, spielten mit den zwei Jungs und warteten auf das starke Geschlecht.
Als unsere Männer um zehn endlich nach Hause kamen war es Zeit zum Abendessen. Der Nachbar kam spontan mit selbsgefangenem Fisch vorbei und es wurde beschlossen diesen noch zu grillen. Um zwei landeten wir todmüde im Bett.
Der arme Marius musste am nächsten morgen um sieben auf die Baustelle. Wir schliefen ein wenig länger und fuhren dann mit einem halben Kilo Fetakaese bepackt weiter.
Die Landschaft ist ziemlich eintönig, weite steppenartige Flächen die nur zum Teil landwirtschaftlich genutzt werden, alle fünf bis sechs Kilometer durchquert man ein Dorf. Die Orte sind sehr langestreckt und bieten eine nette Abwechslung. Das Leben spielt sich viel draußen ab, viele Leute winken einem zu und die Kindern testen ihr englisch an uns aus. Wie uns berichtet wurde halten uns die Einwohner wohl für Freaks. Wir können das gut nachvollziehen, ab und an fragen wir uns auch welcher Teufel uns geritten hat unser gemütliches zu Hause zu verlassen um diese Reise zu unternehmen. Der Verkehr auf den Strassen ist ziemlich gering, man sieht mehr Pferdekutschen als Autos.
Auch die Rumänen sind sehr freundlich und offen, dadurch hatten wir oft die Gelegenheit uns mit den Einheimischen zu unterhalten. Jeder Einzelne hat die Korruption beklagt und die Schwierigkeit sich eine eigene Existenz aufzubauen. Ein Polizist berichtete sein Gehalt nach der Ausbildung betrage gerade mal 400 Euro. Viele sehen ihre einzige Chance darin im Ausland zu arbeiten. Trotzdem äußerten die meisten, gerne in ihrem Land zu leben. Immer wieder wurde uns auch gesagt dass wir den falschen Teil Rumäniens besucht hätten, Transsylvanien und die Karpaten seien viel interessanter.Ungefähr alle 80 - 100 Kilometer trafen wir auf eine größere Stadt und auch auf die Donau. Unsere Hoffnung am Ufer zelten zu können erwiesen sich als Trugschluss. Alles mit Häfen und zum Teil verfallenen Industrieanlagen zugemauert. Zelten erwies sich als komplizierte Angelegenheit und wir hatten einige skurrile Nachtlager. So verbrachten wir eine Nacht inmitten von Fabriken gegenüber der bulgarischen Großstadt Ruse. Dort besuchte uns die Borderpolice nochmal, sie kamen mit dem Boot und waren sichtlich verdutzt uns dort anzutreffen. Ein andermal schliefen wir bei einem Schafhirten. Geruhsamere Nächte hatten wir im orthodoxen Kloster und im Büro eines Großgrundbesitzer. Dieser war überaus gastfreundlich, brachte uns Fruehstueck und fuehrte uns ueber sein Grundstueck.
Je naeher wir Constanta kamen destso groesse wurden die Strassen und die Autos und es gab weniger Pferdekutschen.
Wie waehrend unserer ganzen Reise hatten wir viel Glueck mit den Menschen denen wir begegneten . Trotzdem war es zum Teil ziemlich anstrengend und zum erstenmal stiessen wir an unsere Grenzen.
Bilder
Wir mussten erstmal durch eine recht große Stadt mit viel Verkehr. Voller Begeisterung entdeckten wir einen Lidl, den es in Serbien nicht gab, und deckten uns mit unserem heissgeliebten Master Crumble Muesli ein.
Nun konnte nichts mehr schiefgehen, auf einer kleinen Landstrasse in katastrophalem Zustand fuhren wir weiter. Unerwarteterweise fanden wir sehr schnell einen super Zeltplatz an der Donau.
Kurz bevor wir ins Bett wollten bekamen wir dann unerwarteten Besuch, die Borderpolice. Lange wurden unsere Pässe studiert, dann unsere Daten in ein mysteriöses schwarzes Buch aufgeschrieben und ohne weiter Erklärungen zischten die zwei Beamten wieder ab.
Am nächsten Tag hatten wir gerade dreißig Kilometer hinter uns als wir von einem weissen Seat gestoppt wurden. Heraus stieg Marius, ein 28jaehriger Rumäne der in Deutschland arbeitet und uns auf eine Cola zu sich einlud. Eine Stunde später fand sich Till auf der Baustelle seines Bruders wieder und half beim einbauen einer Pumpe in einen Brunnen. Ich blieb derweil bei seiner Frau Alina und den zwei Kindern Lukas (anderthalb) und Markus (20 Tage). Wir gingen in den Garten ihrer Eltern, sammelten dort Gemüse fürs Mittagessen und kochten einen Rieseneintopf. Die Männer kamen zurück wir assen und wurden eingeladen über Nacht zu bleiben. Marius spricht sehr gut deutsch und konnte uns viel über sein Leben, sein Dorf und Rumänien erzaehlen. Momentan lebt die Familie in dem hundert Jahre alten Haus seiner Mutter. Noch diesen Monat soll es abgerissen werden und ein Haus nach deutschem Vorbild mit Fussbodenheizung und Luxusbad gebaut werden. Dazu muss man wissen dass es kein fließendes Wasser und kein Kanalisationssystem gibt wie in den meisten Dörfern dieser Gegend. Das Wasser muss aus dem Brunnen geholt werden und im Garten dient ein Loch im Boden als Klo. Wir waren völlig überrascht solche Bedingungen vorzufinden, in einem Land das immerhin zur europäischen Union gehört. Für uns ist fließendes Wasser so selbstverständlich wie die Luft zum atmen. Ein großer Teil der männlichen Dorfbewohner scheint in Spanien, Italien und Deutschland sein Geld zu verdienen um sich dann nach und nach Haus und Auto in der Heimat leisten zu können. Arbeitsplätze sind hier rar und die Bezahlung schlecht.
Den restlichen Teil des Tages verbrachte Till auf der Baustelle, lernte bei der Gelegenheit das halbe Dorf kennen, bekam ungefähr zehn Hausführungen und genausoviel Bierchen.
Geschlertertrennung scheint in unserer Gastfamilie eine wichtige Rolle zu spielen. Ich blieb bei Frau und Kindern. Da Alina kaum deutsch spricht und ich kein rumänisch lächelten wir uns nett an, spielten mit den zwei Jungs und warteten auf das starke Geschlecht.
Als unsere Männer um zehn endlich nach Hause kamen war es Zeit zum Abendessen. Der Nachbar kam spontan mit selbsgefangenem Fisch vorbei und es wurde beschlossen diesen noch zu grillen. Um zwei landeten wir todmüde im Bett.
Der arme Marius musste am nächsten morgen um sieben auf die Baustelle. Wir schliefen ein wenig länger und fuhren dann mit einem halben Kilo Fetakaese bepackt weiter.
Die Landschaft ist ziemlich eintönig, weite steppenartige Flächen die nur zum Teil landwirtschaftlich genutzt werden, alle fünf bis sechs Kilometer durchquert man ein Dorf. Die Orte sind sehr langestreckt und bieten eine nette Abwechslung. Das Leben spielt sich viel draußen ab, viele Leute winken einem zu und die Kindern testen ihr englisch an uns aus. Wie uns berichtet wurde halten uns die Einwohner wohl für Freaks. Wir können das gut nachvollziehen, ab und an fragen wir uns auch welcher Teufel uns geritten hat unser gemütliches zu Hause zu verlassen um diese Reise zu unternehmen. Der Verkehr auf den Strassen ist ziemlich gering, man sieht mehr Pferdekutschen als Autos.
Auch die Rumänen sind sehr freundlich und offen, dadurch hatten wir oft die Gelegenheit uns mit den Einheimischen zu unterhalten. Jeder Einzelne hat die Korruption beklagt und die Schwierigkeit sich eine eigene Existenz aufzubauen. Ein Polizist berichtete sein Gehalt nach der Ausbildung betrage gerade mal 400 Euro. Viele sehen ihre einzige Chance darin im Ausland zu arbeiten. Trotzdem äußerten die meisten, gerne in ihrem Land zu leben. Immer wieder wurde uns auch gesagt dass wir den falschen Teil Rumäniens besucht hätten, Transsylvanien und die Karpaten seien viel interessanter.Ungefähr alle 80 - 100 Kilometer trafen wir auf eine größere Stadt und auch auf die Donau. Unsere Hoffnung am Ufer zelten zu können erwiesen sich als Trugschluss. Alles mit Häfen und zum Teil verfallenen Industrieanlagen zugemauert. Zelten erwies sich als komplizierte Angelegenheit und wir hatten einige skurrile Nachtlager. So verbrachten wir eine Nacht inmitten von Fabriken gegenüber der bulgarischen Großstadt Ruse. Dort besuchte uns die Borderpolice nochmal, sie kamen mit dem Boot und waren sichtlich verdutzt uns dort anzutreffen. Ein andermal schliefen wir bei einem Schafhirten. Geruhsamere Nächte hatten wir im orthodoxen Kloster und im Büro eines Großgrundbesitzer. Dieser war überaus gastfreundlich, brachte uns Fruehstueck und fuehrte uns ueber sein Grundstueck.
Je naeher wir Constanta kamen destso groesse wurden die Strassen und die Autos und es gab weniger Pferdekutschen.
Wie waehrend unserer ganzen Reise hatten wir viel Glueck mit den Menschen denen wir begegneten . Trotzdem war es zum Teil ziemlich anstrengend und zum erstenmal stiessen wir an unsere Grenzen.
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