Constanta
Es ist vollbracht. Nach 4694 km haben wir Constanta am schwarzen Meer erreicht. Seit Belgrad haben wir keinen Pausentag eingelegt, dass heisst fast 1200 km in 14 Tagen.Constanta hat ca. 500000 Einwohner und ist der groesste Badeort Rumaeniens. Ein krasseres Gegenstueck zur rumänischen Pampa kann man sich kaum vorstellen. Am Strand reiht sich Hotel an Hotel und durch die Strassen fahren fette Autos. Unser Campingplatz ist nicht besonders schön, hat aber heisse Duschen und es sind nur 50 m bis zum Strand, der im übrigen auch nicht schoen ist. Unsere Körper streikten kurzzeitig und weigerten sich auch nur einen Schritt zu viel zu tun. So verbrachten wir die ersten 48 Stunden komatoes am Strand. Pflichtbewusst wie wir sind besuchten wir dann noch Constanta, sicherlich kein Highlight aber immerhin gibt es dort einen DM.Ursprünglich war der Plan bis nach Tulcea zu fahren, dem offiziellen Ende des Donauradweges. Das bedeutet einen Umweg von 300 km aber laut unserem bikeline sollte man das Donaudelta auf gar keinen Fall verpassen. Halbwegs erholt fuhren wir los, erstmal ewig durch Industriegebiet und dann hatten wir auch noch Gegenwind. Nach 20 km reichte es mir, mein armes Fahrrad landete im Strassengraben. Till war auch nicht begeistert. Wir kehrten wieder um. Aus unerklärlichen Gründen hatten wir auf der Rückfahrt auch Gegenwind, der Tuerkpassat ist uns nicht vollgesonnen.
Wir schliefen nochmal in Constanta und radelten am nächsten Morgen weiter, diesmal in die richtige Richtung. Der Tuerkpassat machte uns das Leben weiter schwer. Meine Stimmung sank zunehmend, mich überkam das beklommene Gefühl dass wir den schönsten Teil unserer Reise schon hinter uns hatten. Ich überlegte wie ich Till überreden konnte den Bus zu nehmen. Drei Stunden später waren wir auf einem Topcamping direkt am Strand gelandet, ich badete im Meer und die Fahrradreise war die beste Idee meines Lebens.
Natürlich konnten wir ein so schönes Plätzchen nicht gleich wieder verlassen und wir legten prompt zwei Pausentagen ein.
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